Iris’ Geschichte

u201eNach meiner Erkrankung musste ich mich und meine Beziehung neu erfinden.u201c

Iris (47) erhielt vor fu00fcnf Jahren die Diagnose Brustkrebs. Nach Operation, Chemo und Bestrahlung folgte die hormonelle Nachsorge u2013 doch die eigentliche Krise kam erst danach. Ihre Beziehung zu ihrem Partner veru00e4nderte sich grundlegend. Nu00e4he, Intimitu00e4t und Selbstwertgefu00fchl gerieten ins Wanken. Hier berichtet sie von u00c4ngsten, Unsicherheit und wie man sich als Frau wieder neu entdeckt.

Interview

1. Wie hast du von deiner Erkrankung erfahren und wie verlief die Behandlung?
Die Diagnose kam bei einer Routineuntersuchung. Ich war 42. Es folgten OP, Chemo, Bestrahlung u2013 das volle Programm. Ich funktionierte, aber emotional war ich wie eingefroren.
2. Wann hast du gemerkt, dass es auch in deiner Beziehung Risse gibt?
Nach der letzten Bestrahlung. Ich wollte wieder Nu00e4he, aber ich fu00fchlte mich fremd im eigenen Ku00f6rper. Mein Partner zog sich zuru00fcck u2013 er war u00fcberfordert, ich auch.
3. Was hat dir geholfen, mit dieser Unsicherheit umzugehen?
Ich habe eine psychoonkologische Beratung genutzt, die mir die Krebsberatungsstelle empfohlen hatte. Dort konnte ich offen u00fcber Ku00f6rperbild, Sexualitu00e4t und Angst sprechen u2013 ohne Scham.
4. Konntet ihr als Paar wieder zueinanderfinden?
Ja, aber nicht u201ewie vorheru201c. Wir mussten uns neu kennenlernen, mit anderen Bedu00fcrfnissen. Ein Paarworkshop fu00fcr Krebsbetroffene hat uns dabei sehr geholfen.
5. Wie geht es dir heute?
Ich habe mich neu sortiert u2013 als Frau, Partnerin, Mensch. Die Krankheit hat viel zerstu00f6rt, aber auch viel neu ermu00f6glicht. Ich fu00fchle mich heute echter.
6. Was wu00fcrdest du anderen Betroffenen mitgeben?
Sprich u00fcber das, was sich veru00e4ndert hat. Schweigen ist gefu00e4hrlicher als jede Therapie. Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwu00e4che u2013 sondern von Mut.

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